In einem von Gewerbe- und Sporteinrichtungen geprägten und durch eine Bahntrasse begrenzten, zentrumsnahen Quartier bildet das Jugendhaus einen prägnanten, öffentlichen Ort. Hervorgegangen aus einem geglückten, umfangreichen Partizipationsprozess, bietet das Gebäude für die Jugendlichen Möglichkeiten der Identifikation und Aneignung. Die Baukörperfigur inszeniert mit einer dynamischen Wegeführung auf die nutzbare Dachlandschaft bereits die Distanz zum Gewohnten. Die Grafitti-Fassade als gegenwärtiger Ausdruck der jungen Generation kann als Bild ständiger Veränderung gelten. Die verschiedensten Raumarten sind geschickt in die ansteigende Raumhöhe gefügt, trotz polygonalem Grundriss sind alle Funktionen stimmig abgebildet. Über den Verwaltungsbereich im OG erreicht man im DG den Hochpunkt der Dachlandschaft: Die „Fleezhöhle“ bietet mit einer abfallenden Liegewiese und Holzdeckes gleichsam eine Open-Air-Bühne mit Ausblick auf die Stadt. Robuste Details und angemessene, teils collagenartig eingesetzte Materialien unterstreichen das stimmungsvolle Gesamtkonzept.