© Daniel Sumesgutner

Preisträger Architekturpreis Bochum 2014

Neubau Gemeindehaus Bladenhorst-Zion

Herne

© Daniel Sumesgutner

Neubau Gemeindehaus Bladenhorst-Zion

Herne
Projekt
Neubau Gemeindehaus Bladenhorst-Zion
Architekt
Bathe + Reber Architekten, Dipl.-Ing. Georg Bathe, Dipl.-Ing. Eva Reber
Bauherr
Ev. Kirchengemeinde Bladenhorst-Zion, Pfarrer Michael Brandt

Preisträger

Architekturpreis Bochum 2014 – Auszeichnungen

Juryurteil:
Mit dem Anbau des Gemeindehauses ist ein hervorragendes Beispiel für eine zeitgenössische Lösung zum "Bauen im Bestand" gelungen. Die bestehende Kirche wird um ein Gemeindehaus erweitert, das sich in Maßstab, Grundrissorganisation und Materialisierung an der bestehenden Kirche orientiert, daraus eine überzeugende Eigenständigkeit entwickelt und zu einem spannenden Gesamtensemble zusammenführt.

 Der Gemeindesaal überrascht beim Eintreten durch seine Lichtdurchflutete Großzügigkeit obwohl der Anbau sich relativ flach an das Kirchenschiff anlagert. Die Grundrissordnung der Kirche mit Vierung und kreuzenden Raumachsen ist konsequent in den Neubau hinein weiterentwickelt. Da das Foyer in Doppelfunktion auch gleichzeitig Saal sein kann, entsteht quasi eine neue Vierung zwischen Foyerachse in N-S Richtung und Saalachse senkrecht dazu. Verschiebewände und in den Seitenwänden integrierte dienende Funktionen gewährleisten größtmögliche Nutzungsvielfalt, weitere Gemeinderäume sind wie selbstverständlich an den zentralen Raum angeschlossen.

Das äußere Erscheinungsbild aller Gebäudeteile wird zusammengehalten von dem rötlichen Ziegel, der im Sinne eines Dialogs zwischen Alt und Neu unterschiedlich behandelt wird. Der Neubau reagiert mit einem reliefartig herausgedrehten Ziegelmauerwerk auf die schönen Detaillierungen der historischen Teile. Das großformatige Fenster des Saals liegt flächenbündig in der Westfassade und akzentuiert von außen sichtbar den querliegenden Saal.

Mit dem Erweiterungsbau ist den Architekten Bathe und Reber ein überzeugendes Beispiel gelungen wie im respektvollen Umgang mit dem historischem Erbe ein zeitgenössischer Impuls entsteht, der dem Ort eine neue Anmutung und Bedeutung gibt.