JAROSCH ARCHITEKTUR

Preisträger max40 – Junge Architektinnen und Architekten 2011

Logistikzentrum und Firmensitz Party Rent, Ober-Mörlen / Frankfurt am Main

Ober-Mörlen, Frankfurt am Main

JAROSCH ARCHITEKTUR

Logistikzentrum und Firmensitz Party Rent, Ober-Mörlen / Frankfurt am Main

Ober-Mörlen, Frankfurt am Main
Projekt
Logistikzentrum und Firmensitz Party Rent
Architekt
Nikola Jarosch / Jarosch Architektur, Darmstadt
Bauherr
Christian Eichenberger

Die Planung des Logistikzentrums für die europaweit agierende Verleihfirma wurde vom Ziel bestimmt, die internen Prozesse zu optimieren. Die Analyse der Betriebsabläufe ergab fünf aufeinander abzustimmende Bereiche: Wareneingang und -ausgang, Verarbeitung, Lager, Vertrieb und Administration sowie den Sozialbereich für Mitarbeiter.

Kompaktheit außen wie innen war das strukturelle Leitbild des Entwurfs. Der monolithisch schwarze Baukörper ist die Hülle für komplexe Prozesse. Die quadratische Lagerhalle hat eine Spannweite von zwei mal 22 Metern bei lediglich einer Stützenreihe. An das acht Meter hohe, eingeschossige
Lager sind im Süden der zweigeschossige Riegel mit Sozial- und Nebenräumen angegliedert und im Osten die Ladezone mit 13 Rolltoren und dem Großraumbüro im Obergeschoss. Halle und beide Riegel ergeben erneut ein Quadrat von 51,5 Metern Seitenlänge und etwa elf Metern Höhe. Am Schnittpunkt von Ost- und Südriegel liegt der Haupteingang mit einer Galerie und einer Freitreppe ins Obergeschoss.
Halle und Funktionsriegel kommunizieren in klaren Sicht- und Wegebeziehungen.

Der Büroriegel über den Ausliefertoren erinnert an eine Kommandobrücke, er bietet mit großflächigen Fenstern zur Halle und nach außen volle Prozessübersicht und eine direkte Kommunikation zwischen Verwaltungs- und Logistikmitarbeitern. Dies garantiert effiziente Zusammenarbeit und stiftet dauerhaft Identität. Transparenz bestimmt auch die gläsernen Konferenzräume im Büroriegel. Mit einer Lounge samt Bar, die an den Bürobereich angeschlossen ist, gibt es für Präsentationszwecke eine eigene Eventlocation.

Das ästhetische und architektonische Konzept folgt dem Bild einer schwarzen Lackkassette, die kostbares Tafelsilber schützend aufbewahrt. Wolken und Landschaft spiegeln sich in der schwarzen Fassade, ein Übergang zum Himmel wird hergestellt, der Körper passt sich so trotz seiner Massivität in die Umgebung ein. In dem flachen, geschlossenen Gebäudequader gibt es nur dort Volumeneinschnitte, wo ein Austausch stattfindet: Auf der Pausenterrasse treffen sich Mitarbeiter, die vorübergehend die Produktion verlassen. Über das Eingangsportal betreten Gäste das Unternehmen. An der Ladezone docken LKW zur Anlieferung und Abholung an. Alle Außenfenster des Baukörpers liegen hinter vertikalen Lamellen. Sie bewahren nicht nur den geschlossenen Außeneindruck, sondern dienen zugleich als Sonnenschutz. Innen ist der Bau weiß, helle Wände und weiße Epoxidharzböden gewährleisten ein sauberes Umfeld.

Preisträger

max40 – Junge Architektinnen und Architekten 2011

Beurteilung der Jury

Mit dem Logistikzentrum und Firmensitz eines Verleihdienstes für Event-Equipment wird eine überzeugende Arbeit aus dem Bereich des Gewerbebaus ausgezeichnet. Der in Betriebsabläufen und Zuordnungen effektiv organisierte und in Materialien und Volumen sorgfältig gestaltete Baukörper tritt an seinem Standort deutlich in Erscheinung. Die Jury würdigt, dass auch einfache Mittel genutzt werden, um den Eindruck des Exquisiten zu unterstreichen. Insgesamt werden die elegante Erscheinung und der gestalterische Aufwand als der Nutzung und dem Metier des Betreibers angemessen empfunden.