Foto: Christoph Lison, Frankfurt am Main

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008

Kunsthalle Portikus, Frankfurt am Main

Frankfurt am Main

Foto: Christoph Lison, Frankfurt am Main

Kunsthalle Portikus, Frankfurt am Main

Frankfurt am Main
Projekt
Kunsthalle Portikus, Frankfurt am Main
Architekt
Prof. Christoph Mäckler Architekten
Bauherr
Stiftung Giersch, Frankfurt am Main

Die Alte Brücke in Frankfurt am Main hat eine nahezu tausendjährige Geschichte. Sie war zusammen mit den auf der Maininsel errichteten Gebäuden eines der wichtigsten Verkehrsbauwerke für Handelswaren auf dem Weg von Norditalien in die deutschen Hansestädte. Im Zusammenhang mit der Sanierung und Verbreiterung der Brücke wurde auch die historische Situation mit verschiedenen Brückenbauten wieder hergestellt und der „Geburtsort“ der Stadt neu belebt. Der Neubau des Portikus, einer Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst, markiert in dieser einzigartigen Lage einen besonderen Ort. Der Portikus, dessen Architektur sich an der Geschichte der Brückenbauten orientiert und typologisch auf die mittelalterlichen Häuser Frankfurts zurückgeht, ist ein schlanker, hoch aufragender Bau mit einem steilen Satteldach. Fragmente einer nie fertiggestellten Brückenmühle umgeben seinen Fuß; auf Straßenniveau verbindet ein leichter Steg die neue Kunsthalle mit der Brücke. Die ochsenblutrote Farbe der Fassaden lehnt sich an die traditionelle Farbgebung des Frankfurter Römers an, harmoniert mit dem roten Mainsandstein der Alten Brücke und sticht dennoch hervor. Die horizontalen Rillen des Kammputzes erzeugen ein Licht- und Schattenspiel und verleihen der Fassade eine große Lebendigkeit. Die Schlichtheit im Inneren entspricht der einfachen architektonischen Form sowie dem präzisen Äußeren der Kunsthalle. Der Portikus besteht nur aus dem klaren Ausstellungsraum, der durch einen Galerieumlauf gegliedert wird. Um die Klarheit des Raumes nicht zu stören, wurde das historische Motiv der Außentreppe aufgegriffen und durch die Ausführung in weißem Beton mit einem filigranen schwarzen Geländer zeitgemäß übersetzt.

Juryurteil
Bauherr und Architekt werden für die außergewöhnliche Sensibilität gelobt, die sie bei der Konzeption des Portikus und bei der Gestaltung des Bauwerks bis ins Detail gezeigt haben. Der Portikus nimmt an diesem Ort eine besondere Stellung gerade in Bezug auf die Maßstäblichkeit zu den großen Hochhäusern ein und stellt ein Kleinod im Stadtbild Frankfurts dar. Hervorzuheben sind die Materialwahl und die präzisen Details; eine originelle Lösung stellt die Putzfassade dar, deren feine Linearität dem Gebäude eine besondere Textur verleiht.

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008 – Martin-Elsaesser-Plakette