Düsseldorfer Schauspielhaus: Sanierung Großes Haus, Zuschauerraum und Foyer

Urteil der Jury:
Die Asbestsanierung des Großen Hauses im Düsseldorfer Schauspielhaus- 1970 eröffnet und von dem Architekten Bernhard Pfau entworfen - hat im Vorfeld für kritische Diskussionen gesorgt. Um die akustischen Qualitäten zu verbessern, wurde im Zuge der Sanierung der Raum in der Längsachse verkleinert und somit in seinen Proportionen verändert. Ob diese Optimierung auch unter Erhalt der ursprünglichen Raumproportionen möglich gewesen wäre, lässt sich an dieser Stelle nicht beurteilen. Was hier nun gewürdigt wird, ist die Leistung, sich als Architekt zurück nehmen zu können und sich soweit mit dem Werk des Anderen auseinander zu setzten, dass eine gelungene Interpretation des Vorgefundenen unter veränderten Anforderungen möglich wird. Der Charakter des Saalinneren, bestimmt durch die an Wand und Decke umlaufenden, flach gebogenen Lamellen aus Vogelaugenahorn, bleibt erhalten und wird in allen Details nachgebildet. Der Raum kommt weiterhin ohne störende Aufbauten aus und integriert die erforderliche Technische Ausrüstung in Wand und Decke beinahe unsichtbar in zweiter Ebene.

Notwendige akustisch wirksame Elemente verstecken sich unter perforierten Wandoberflächen, die auch von Nahem besehen wie Vogelaugenahorn aussehen- es aber doch nicht sind - und sich so nahtlos in die Struktur einfügen.