Poetik im ländlichen Raum, Mut in der Stadt – Herausragende Qualität in unterschiedlichen Maßstäben
BDA Berlin zeichnet Architekt*innennachwuchs aus der Hauptstadt aus und vergibt international ausgelobten Theoriepreis
Hans Schaefers Preis, Daniel Gössler Belobigung, Tibes Stipendium: Mit seinen Nachwuchsförderungen hat der BDA Landesverband Berlin einen differenzierten Werkzeugkasten entwickelt, um die Leistungen junger Architekturschaffender zu würdigen und in das Bewusstsein der (Stadt)Gemeinschaft zu rücken. Architektonische und städtebauliche Praxis finden dabei ebenso Berücksichtigung wie die theoretische Auseinandersetzung mit Baukultur und Stadtentwicklung.
Über die Vergabe der beiden Förderpreise 2019 entschied im August eine Jury aus den Architekturhistorikerinnen Prof. Dr. Annette Menting (Vorsitzende, Leipzig) und Prof. Dr. Nathalie Bredella (Berlin) sowie Laura Fogarasi-Ludloff (Architektin BDA/Ludloff Ludloff, Berlin, Preisträgerin BDA Preis Berlin 2018), Hans-Joachim Paap (Architekt BDA/gmp, Vorsitzender Hans Schaefers Stiftung, Vorstand BDA Berlin), Prof. Enrique Sobejano (Architekt BDA/Nieto Sobejano Arquitectos, Berlin/Madrid) und dem Preisträger des Hans Schaefers Preises 2016 Fabian Wichers (Architekt/Nord Studio, Berlin).
In einem Festakt am 19. September 2019 in Anwesenheit der Schirmherrin Katrin Lompscher (Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen) wurden nun die Preisträger der Nachwuchsförderpeise geehrt.
Den mit 5.000 € dotierten und seit 1992 vergebenen Hans Schaefers Preis für junge Architekt*innen und Stadtplaner*innen aus Berlin teilen sich in diesem Jahr zwei Projekte aus gänzlich unterschiedlichen Kontexten und Maßstäben:
Der 37jährige Jan Rösler (Jan Rösler Architekten, Berlin) wird für seinen Holzanbau in Bestensee ausgezeichnet. In ihrer Laudatio lobte die Vorsitzende der Jury Prof. Dr. Annette Menting den Anbau an ein Wohnhaus im ländlichen Brandenburg als „vorbildhaft im Hinblick auf Zurückhaltung, Eigenständigkeit und Einfügung“. Zugleich zeige dieser „das Potential moderner Architektur außerhalb der Stadt“.
Das Planungsteam Teleinternetcafé Architektur und Urbanismus (Berlin) aus der 33jährigen Verena Schmidt, dem 34jährigen Marius Gantert, dem 35jährigen Urs Kumberger und dem gleichaltrigen Andreas Krauth erhält den Preis für seine Planung Kiez der Statistik in Berlin-Mitte, die als Siegerentwurf eines integrierten städtebaulichen Werkstattverfahrens Basis der verbindlichen Bauleitplanung wird. Bei dem Konzept eines urbanen Quartiers mit vielfältigen Nutzungen und bezahlbaren Wohnungen am Haus der Statistik würdigte die Jury dessen „Zeichenwirkung, die junge Architekten ermutigen kann, sich im Sinne einer konsensualen Stadtplanung und auch in diesem großen Maßstab und an zentraler Stelle zu engagieren“.