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Position zur Aufstellung von 28 Containern auf dem Breslauer Platz – offener Brief 

24. September 2018

BDA Köln | BDA Position zur Aufstellung von 28 Containern für die Bundespolizei auf dem neu gestalteten Breslauer Platz

 

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit  Unverständnis verfolgt der BDA Köln die offenbar bereits weit fortgeschrittenen Planungs- und Entscheidungsprozesse zur Aufstellung von 28 Containern für die Bundespolizei mitten auf dem neu gestalteten Breslauer Platz. Der Lokalpresse ist zu entnehmen: „Kölns neuer Baudezernent geht davon aus, dass vor der Entscheidung alle Alternativen von der Stadt mit der Bahn und der Bundespolizei bis ins Detail durchgesprochen worden sind“ (Kölner Stadtanzeiger am 22.09.2018). Nun soll zusätzlich zu dem Dauerprovisorium Musical Dome, dessen Präsenz gerade erneut für 4 Jahre verlängert wurde, ein weiteres Behelfsbauwerk, bis mindestens 2020, den Platz entstellen. Es muss davon ausgegangen werden, dass auch dieser Notbehelf darüber hinaus Bestand haben wird.

Der Bund Deutscher Architekten kritisiert dieses Eilverfahren, von dem auch die Architekten Büder + Menzel nur aus der Presse erfahren haben. Dabei wäre doch gerade deren Expertise bei der Findung einer verträglicheren Lösung gefragt.
Die Gestaltung des Platzes geht auf einen Architektenwettbewerb aus dem Jahr 1994 zurück, den die Architekten Büder + Menzel gewannen und umsetzen konnten. Sie lieferten so einen wichtigen Beitrag zu den jahrzehntelangen Anstrengungen, die „Rückseite“ des Hauptbahnhofs zu einem würdigen Stadtentrée aufzuwerten. Diese Anstrengungen werden durch diesen nun geplanten Schritt konterkariert.

Ohne Zweifel benötigt der Hauptbahnhof eine Präsenz der Bundespolizei, deren Raumbedarf soll mit unsere Initiative in keiner Weise hinterfragt werden. Wir treten jedoch der Auffassung entgegen, dass Sicherheit gerne auffällig und hässlich sein darf. Es wird die gefühlte Sicherheit nicht fördern, wenn den Besuchern Kölns der Eindruck einer Art Belagerungszustand des Hauptbahnhofs vermittelt wird. Wir sind vielmehr der Überzeugung, dass sorgfältig gestaltete, gut gepflegte und beleuchtete Stadträume der Entstehung von Angstzonen entgegenwirken.

Der Bund Deutscher Architekten BDA Köln ist gerne und jederzeit bereit, mit seiner Expertise wichtige, das Stadtbild betreffende, Entscheidungsprozesse konstruktiv zu begleiten.

Wir fordern die Stadtspitze daher auf, zusammen mit dem BDA Köln kurzfristig an einem runden Tisch, unter Beteiligung der Bundespolizei, der Deutschen Bahn AG und der Architekten Büder + Menzel eine bessere Lösung herbeizuführen, bei der auch das Erscheinungsbild unserer Stadt eine angemessene Rolle spielt.

Der Vorstand des BDA Köln am 24. September 2018

 

Der Kölner Stadtanzeiger berichtete:

Container auf Breslauer Platz
Architekten beklagen „Belagerung des Hauptbahnhofes“