2. Juni 2017
Der hoch attraktive Standort südlich der Beethovenhalle bietet beste Chancen für mehrere wichtige städtebauliche Desiderate: sowohl die Ausrichtung der Stadt zum Rhein wie auch eine profilbildende neue Institution für das Label Beethoven-Stadt im Zusammenhang mit der Quartiersentwicklung zwischen Oper und Beethovenhalle könnten wichtige Aufgaben der Stadtentwicklung erfüllen.
Der Hotel- und Gaststättenverband und der Bund Deutscher Architekten (BDA) Bonn-Rhein-Sieg im Verein mit dem Netzwerk Ludwig van B. regen deshalb an, die für den Standort mitbeschlossene kulturelle Nutzung und städtebauliche Quartiersentwicklung mit Leben zu erfüllen. Hierfür sollte vor der Ausschreibung eine inhaltliche Konzeption für einen Beethoven-Campus und daraus eine zukunftstaugliche Standortplanung unter Einbeziehung des Rheinufers und der Beethovenhalle entwickelt werden.
Seit dem Scheitern des Festspielhauses gibt es bisher keine städtebauliche Idee, die das Profil der Beethovenstadt im Zusammenhang mit einem inhaltlichen Akzent nachhaltig – über das Jubiläumsjahr hinaus – von anderen Festspielstädten unterscheidbar macht.
Die Zukunftsfähigkeit des „Labels“ Beethoven sollte nach Auffassung der Unterzeichner, die sich in der „Initiative Beethoven-Campus“ zusammengeschlossen haben, durch einen Fokus auf musikalische Nachwuchs- und Bildungsarbeit, erkennbar werden.
Der UN- Stadt Bonn angemessen ist dabei eine internationale Ausrichtung, die Musik als universale Sprache in den Mittelpunkt stellt. Allein ein 3-Sterne-Hotelbau neben der Beethovenhalle greift da zu kurz. Vor der architektonischen und städtebaulichen muss deshalb eine inhaltliche Idee für die kulturelle Nutzung entstehen.
Hierfür regt die „Initiative Beethoven-Campus“ an, in einem ersten Schritt ein Symposium/Kolloquium von hiesigen Musik-Education-Fachleuten, Musik- und Ausstellungsdidaktikern, Beethoven-Spezialisten, sodann Tourismus-Fachleuten, Stadtplanern und Architekten zur inhaltlichen Ideenentwicklung zu organisieren.
Ideen für einen Musik-Campus in Bonn könnten sein:
Als weiterer Schritt vor der Ausschreibung des Grundstücks an Investoren kann deshalb ein städtebaulicher Wettbewerb oder Ideen-Workshop (ev. in Kooperation mit Hochschulen und Studierenden) dazu beitragen, Modelle für die Bebauung zu entwickeln, die eine Quartiersentwicklung mit belebter Promenade und vom Rhein her ansprechender Architektur unter Berücksichtigung einer Campus-Nutzung einschließen. Hierdurch werden Co-Finanzierungsmöglichkeiten/Fördermittel erschlossen, die als PPP-Modell realisiert werden könnten.
Die Ergebnisse sollten zu einer klaren Vorgabe für Investoren führen und Grundlage für einen Bebauungsplan sein.
Gezeichnet
Michael Schlößer, Vorsitzender DEHOGA Nordrhein, Kreisgruppe Bonn
Ines Knye, Vorsitzende Bund Deutscher Architekten Bonn-Rhein-Sieg
Dr. Solveig Palm, Vorsitzende Netzwerk Ludwig van B.